Bruno Taut. Alpine Architektur

Unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges entwarf Bruno Taut (1880-1938) mit seinem Projekt „Alpine Architektur“ 1917/18 die Utopie eines Weltumbaus. Die Blattfolge von 30 großformatigen, teils aquarellierten, Tusche-, Bleistift- und Federzeichnungen gilt als Hauptwerk Bruno Tauts – eines der bedeutendsten Architekten der Moderne des 20. Jahrhunderts. Die Sammlung zum Bruno-Taut-Archiv enthält alle Originalzeichnungen sowie Erstausgaben der Publikation „Alpine Architektur in 5 Teilen und 30 Zeichnungen“ im Folkwang-Verlag, 1919.

Biographie

Architekt und Stadtplaner
04.05.1880 Königsberg – 24.12.1938 Istanbul
1931–1934 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin


1897–1902 Abitur, Maurerlehre und Besuch der Baugewerkschule Königsberg; 1903 Übersiedlung nach Berlin und Mitarbeiter von Bruno Möhring; 1904–1908 Mitarbeit im Büro von Theodor Fischer, Stuttgart; 1908 Rückkehr nach Berlin; 1909 Partnerschaft mit Franz Hoffmann und Gründung der Bürogemeinschaft Taut und Hoffmann; 1912 schloss sich sein Bruder Max Taut der Bürogemeinschaft an; 1913 Beratender Architekt der Deutschen Gartenstadtgesellschaft; Pläne für die Gartenstadt Falkenberg, Berlin, und Reform, Magdeburg; 1917 Kriegsersatzdienst in der Ofenfabrik Stellawerk in Bergisch Gladbach; Vollendung der Publikation "Die Stadtkrone" und Beginn der Arbeit an der "Alpinen Architektur"; 1918 nach Kriegsende wieder in Berlin; Mitbegründer des Arbeitsrats für Kunst, Mitglied der Novembergruppe; Mitglied im Vorstand des Deutschen Werkbundes; 1920 Initiator des Briefwechsels "Die Gläserne Kette"; 1921–1924 Stadtbaurat in Magdeburg; Herausgeber der Zeitschrift "Frühlicht" (1921/22); Rückkehr nach Berlin, als beratender Architekt für die GEHAG tätig (1924–1932); Entwurf und Realisierung von Siedlungen und Wohnanlagen in Berlin; ab 1926 häufige Arbeitsaufenthalte in Moskau; 1930 Honorarprofessur mit Lehrauftrag für Wohnungsbau- und Siedlungswesen, Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg; 1933 Flucht vor den Nationalsozialisten nach Japan; 1933–1934 Berater am Staatlichen Lehr-Gewerbeinstitut kogei shidosho in Sendai, Japan; 1936 Berufung zum Leiter der Architekturabteilung der Akademie der Künste in Istanbul; Leiter des Architekturbüros beim türkischen Kulturministerium.

Archiv und Sammlung

Das Bruno-Taut-Archiv und die Sammlung zum Bruno-Taut-Archiv der Akademie der Künste, Berlin, sind aus verschiedenen Zweigen der Familie Tauts und aus der Provenienz seiner Lebensgefährtin Erica Wittich sowie aus dem Archiv der GEHAG, Berlin, zusammengeführt worden. Überliefert sind u.a. Lebensdokumente, Manuskripte theoretischer Texte, Tagebücher, Baupläne, ca. 200 freie Zeichnungen, darunter eine große Anzahl von Landschaftszeichnungen, Skizzenbücher; eine umfangreiche Korrespondenz, u.a. mit Adolf Behne; aus der Zeit der Japan- und Türkei-Aufenthalte Fotografien, Landschaftsaquarelle, Architekturzeichnungen, weitere Korrespondenzen und Tagebücher.

Bestandsgeschichte

Die Arbeiten zur „Alpinen Architektur“ wurden im Jahr 2001 zusammen mit weiteren Werken, Korrespondenz und Sachakten von Bruno Taut und Max Taut aus der Familie Taut übernommen.

Zitierweise

Akademie der Künste [AdK] Berlin, Alpine Architektur aus dem Bruno-Taut-Archiv

Digitale Repräsentationen

digital.adk.de

Bestand in der Archivdatenbank