Franz Heynacher

Achilles' Trauer um Patroklos (Achill und Thetis an der Leiche des Patroklos), 1878
Öl auf Leinwand
121,0 x 149,5 cm
Inv.-Nr.: KS-Gemälde MA 334

Provenienz

1878 Übergabe als Konkurrenzbild an die Königlich Preußische Akademie der Künste zu Berlin | 1878 Großer Staatspreis für das Gemälde | 05.07.1926 – 1963 Leihgabe an die Preußische Staatsbibliothek, Berlin | 1963 ­­– 15.05.2008 Depositum in der Alten Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin | 15.05.2008 Rückgabe an die Akademie der Künste, Berlin

Franz Heynacher gewann im Jahr 1878 mit dem Ölgemälde Achilles' Trauer um Patroklos den Großen Staatspreis der Königlich Preußischen Akademie der Künste. Seit Ende des 18. Jahrhunderts vergab die Akademie in diesem Zusammenhang Reisestipendien nach Rom an ausgewählte junge Künstler. Die Stipendiaten konnten in Italien eine dreijährige Weiterbildung mit den Schwerpunkten Kunst der Antike und der Renaissance unter der Anleitung von dort ansässigen deutschen Künstlern absolvieren.

Viele der im Wettbewerbsverfahren entstandenen kleinformatigen Bildentwürfe sowie die Werke der Sieger, sogenannte Konkurrenzbilder, wurden von der Akademie übernommen und für Studienzwecke genutzt. So gelangte auch Heynachers Werk in die Sammlung. In den historischen Archivbeständen der Akademie der Künste ist sowohl Heynachers Beteiligung am Wettbewerb als auch eine Aufzählung seiner Konkurrenten belegt. Unter der Nummer 286 ist das Werk zudem in einer Inventarabschrift der Gemälde und Aquarelle der Akademie der Künste aus dem Jahr 1907 aufgelistet. Weitere Recherchen im hauseigenen Archiv ergaben, dass das Gemälde bis 1926 in der Akademie lagerte. Danach verlässt es für lange Zeit das Haus. Im Archiv existierender Schriftwechsel und Quittungen aus dem Jahr 1926 dokumentieren eine Leihgabe an den Generaldirektor der Preußische Staatsbibliothek in Berlin, Dr. Hugo Andres Krüß. Heynachers Achilles' Trauer um Patroklos zierte neben Oscar Begas Gemälde Der Untergang Pompejis (1852), das sich ebenfalls in der Kunstsammlung der Akademie der Künste befindet, von nun an als Wandschmuck die Dienstwohnung des Bibliotheksdirektors. Folglich wurde das Konkurrenzbild während des Zweiten Weltkrieges auch nicht zusammen mit den Beständen der akademischen Sammlung ausgelagert.

1963 beabsichtigte die Staatsbibliothek laut einem Schreiben zunächst, das Gemälde der Akademie zurückzugeben. Die kleine Notiz „Abgabe an Staatl. Museen" unterhalb des Briefes und ein Aufkleber auf der Rückseite des Werkes verdeutlichen jedoch, dass es an die Staatlichen Museen zu Berlin weitergegeben wurde. Erst 45 Jahre später – am 15. Mai 2008 – erhielt die Akademie das von der Alten Nationalgalerie verwahrte Bild zurück. Durch Kriegseinwirkung und Verlagerung ist das Gemälde so stark beschädigt worden, dass es bis heute im Depot verharrt.

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