Renée Sintenis

Schlafender Foxterrier, 1939/ um 1950 (unsignierter Abguss)
Bronze
Inv.-Nr.: KS-Plastik PL 115
Werkverzeichnis: Vgl. Buhlmann WV 105

Provenienz

Geschenk der Künstlerin an Johannes R. Becher | 1985 Inventarisierung durch die Akademie der Künste (Ost) (Johannes-R.-Becher-Haus) | 1998 Übernahme aus dem Johannes-R.-Becher-Archiv in die Kunstsammlung

Auf dem Arbeitszimmer-Schreibtisch des Schriftstellers Johannes R. Becher schlief der kleine Foxterrier von Renée Sintenis als Briefbeschwerer. Die Tierskulptur gelangte zusammen mit dem Böckchen (Inv.-Nr. PL 116) als Geschenk der Künstlerin in den Besitz. Als Modell für den schlafenden Foxterrier, diente ihr eigener Hund, mit dem sie überdies für einige Fotos posiert hat.

Nach seiner Rückkehr aus dem Moskauer Exil im Juni 1945 bezog der Dichter und Kulturpolitiker ein Haus am Majakowskiring in der Sowjetischen Besatzungszone in Berlin. Seinen Sommersitz hatte er im idyllischen Bad Saarow am Scharmützelsee. Fortan wirkte Becher bis zu seinem Tode 1958 als Präsident des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. 1950 wurde er Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste, Berlin (Ost), und war von 1953 bis 1956 als deren Präsident tätig. Ab 1954 bekleidete Becher zudem das Amt des Ministers für Kultur in der DDR. Vielen ist er als Verfasser des Textes der DDR-Nationalhymne bekannt. In Johannes R. Bechers Wohnhaus in Berlin-Niederschönhausen wurde im Jahr 1964 eine Gedächtnisstätte eingerichtet und durch die Akademie der Künste der DDR betreut.

Die deutsche Bildhauerin und Graphikerin Renée Sintenis gehörte eine Zeit lang dem am 8. August 1945 konstituierten Präsidialrat des Kulturbundes an und war folglich mit Becher bekannt. Sie wurde 1955 in die neugegründete Akademie der Künste, Berlin (West), berufen und blieb bis zu ihrem Ableben im Jahr 1965 Mitglied. Sintenis hatte bereits der Preußischen Kunstakademie angehört, war jedoch 1934 ausgeschlossen worden. Sie zählt zu den erfolgreichsten deutschen Bildhauerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Kleinplastiken zeigen zunächst den weiblichen Akt und später vorwiegend Tiere, darunter ist auch der berühmte Berliner Bär, der seit nunmehr über 70 Jahren als Preisskulptur jährlich auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin verliehen wird.

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